Alfa 147
Auto des Jahres!
Goldenes Lenkrad in seiner Klasse!
Man
muss das erst einmal realisieren, trotzdem man es schon gewohnt ist, weil es ja
gar nicht so lange her ist, dass uns diese Ehre zu Teil wurde, denn 1998 bereits
wurde der Alfa 156 mit dem höchsten und begehrtesten Titel, welchen man in der
Autobranche erreichen kann, ausgezeichnet.
Also noch einmal: Auto des Jahres 2001!
Dieser
Titel wird an Autos vergeben, die entweder durch Innovation oder moderne Technik
auffallen. Der 147er besitzt beides und stellt in seiner Gesamtheit mehr dar als
wir uns als Kinder vom Auto des 21. Jahrhunderts erträumten. Die Eleganz des
Wagens, die pure Erotik lackierten Blechs, regt wie schon so oft bei Autos aus
dem Hause Alfa Romeo nicht nur Männerherzen an, sondern auch Frauen schmelzen
dahin, wenn sie dem neuen Alfa in die Augen sehen. Doch will ich an dieser
Stelle nicht mehr von der wunderschönen Optik schwärmen, die der Neue ausstrahlt
(ich denke, das erkennt ohnehin jeder), sondern vielmehr auf seine inneren Werte
eingehen, welche letztendlich dazu führten, dass Alfa Romeo nun zum zweiten mal
das Auto des Jahres stellt.
Der
147er ist die logische Konsequenz aus den Erfahrungen, welche Alfa Romeo mit den
Modellen Alfa 156 und Alfa 166 sammeln konnte.
So basiert er selbstverständlich auf derselben Bodengruppe wie der 156er
(Einzelradaufhängung, vorne doppelte Querlenker), was dem Kompaktwagen
fahrwerkstechnisch in die Mittelklasse hebt; und voll gespickt mit technischen
Gimmicks, ähnlich dem Modell 166 wird der Kleine zu einer absoluten Luxuskarosse
welche am Automarkt noch ihres Gleichen sucht.
Mit
sechs Airbags (Fahrer, Beifahrer, 2 Sidebags und 2 Headbags), sowie den, an das
ABS gebundene Funktionen des EBD (elektronisch Bremskraftverteilung zwischen
Vorder-u. Hinterräder), ASR (Antischlupfregelung) und dem VDC entspricht der
147er den letzten Sicherheitsanforderungen in der Autoindustrie.
Das VDC (Vehicle Dynamic Control) ist in ständiger Verbindung mit den ABS
Sensoren, erfährt über diese die momentane Umdrehungsgeschwindigkeit der
einzelnen Räder, um jederzeit ein leichtes Schleudern des Wagens zu erkennen. Es
funktioniert einfach ausgedrückt so, dass das VDC durch Gaswegnahme oder das
Abbremsen einzelner Räder den Wagen, beim leichtem abdriften wieder zurück in
die ursprüngliche Position bringt.
Die Verbindung zwischen ABS und seinen mitwirkenden Funktionen basiert auf einer ebenfalls neuen Technik, welche bei Alfa Romeo bereits beim 156er Selespeed in kleinem Ausmaß zum Einsatz kam. Im Fall des 156ers wurde das Steuergerät der Einspritzanlage mit dem Steuergerät des halbautomatischen Getriebes über eine CAN-Leitung vernetzt (Controller Area Network).
Der
Vorteil dieser CAN-Leitungen ist letztendlich jener, dass sämtliche Steuergeräte
auf die Daten, welche Sensoren, Geber und sonstige Abnehmer des Fahrzeuges
liefern, aus einem gemeinsam benutzten "Body Computer" zurückgreifen können. Das
erspart unnötige Fehlerquellen in aufwendigen Kabelsalaten und minimiert die
Ansprechzeit der Steuergeräte abermals in einem Bereich von einigen tausendstel
Sekunden. Um ein Beispiel zu nennen, behandle ich die Funktionen der erwähnten
ABS-Sensoren, die nicht nur das ABS mit Informationen versorgen und somit auch
die Arbei
t
von EBD und VDC ermöglichen, sondern auch das Steuergerät der Einspritzung mit
Geschwindigkeitsdaten beliefern. Weiters arbeitet selbstverständlich das
Selespeed-Getriebe mit diesen Informationen und durch die elektronische
Datenübertragung auch das Tachoinstrument (was zum Beispiel die Tachowelle
unnötig macht). Eine moderne Klimaanlage, wie sie der 147er besitzt, arbeitet
ebenfalls mit Geschwindigkeitssignalen und nicht zuletzt ist auch das optional
erhältliche Navigationssystem des neuen Alfas ein ständiger Kunde der
ABS-Sensoren. Sogar das Schiebedach arbeitet mit den Geschwindigkeitsdaten der
ABS-Sensoren, um die mehr benötigte Kraft zum Schließen des Daches bei
steigendem Unterdruck nicht als Fehler zu interpretieren.
An
Komfort bietet der 147er wie schon erwähnt zahlreiche Gimmicks. So kann man
durch die "Follow me home" Funktion die Lichter des Wagens für mindestens 30
Sekunden oder ein Vielfaches von 30 Sekunden aktivieren um in unbeleuchteten
Einfahrten, Garagen u.s.w. das Auto sicher zu verlassen.
Regensensoren ermöglichen das so genannte intelligente Scheibenwischen und bei
einlegen des Retourganges mit gleichzeitig eingeschaltetem Frontscheibenwischer
wird der Heckwischer automatisch (!) betätigt. Von Scheinwerferspritzdüsen und
beheizten Waschdüsen spricht man ohnehin nicht mehr.
Weiters intelligente Fensterheber mit Quetschschutz durch Widerstandssensoren in
den Vordertüren, eine Klimaanlage, welche Fahrer- und Beifahrerseite getrennt
regelt, eine Anzeigetafel, der man in den verschiedensten Sprachen alle
möglichen Daten entnehmen kann, Tempomatregelung (die ABS-Sensoren!!!!!!!) und
nicht zuletzt ein schon im 166er hervorragend funktionierendes
Navigationssystem.
Doch das sind nur einige Komfortelemente des Alfa 147, alles aufzuzählen wäre
hier wahrscheinlich gar nicht möglich, und so möchte ich mich letztlich der
Motorenpalette zuwenden und den Bericht über eines der modernsten Autos mit dem
beenden, was Alfa Romeo seit Bestehen des Unternehmens auszeichnet.
Alfa Romeo verzichtet im 147er auf die 1.4 Twin Spark Motoren zu Gunsten eines
Drehmomentstärkeren Sechzehnhunderter ohne Phasenwandlerfunktion mit 105 PS.
Weiter geht's mit den bekannten 1.6 Twin Spark und 2.0 Twin Spark, welche man
schon, als bewährt aus den vorangegangenen Modellen kennt.
Natürlich gibt es auch im 147er die Dieselvariante, den 1.9 Common Rail, welcher
ebenfalls einer Drehmomentsteigerung unterzogen wurde.
Die Kraftübertragung erfolgt wahlweise über ein 5-Gang Schaltgetriebe oder über
das ebenfalls seit dem 156er bewährte Selespeed-Getriebe.
Dies
war nun lediglich ein kleiner Auszug von dem was dieses Auto zu bieten hat doch
erkennt man daran, dass Alfa Romeo mit Recht diese hohe Auszeichnung erhielt.
Mit dem Alfa 147 setzt Alfa Romeo neue Maßstäbe im Automobilbau. Im neuen
Jahrtausend ist es schwerer denn je, der Beste zu sein. Da alle Autos gut sind
ist man sich bewusst, dass der Titel Auto des Jahres nicht mit den
sprichwörtlichen Lorbeeren zu vergleichen ist auf denen man sich ausruhen kann.
Alfa Romeo ist bestrebt, den hohen Standard zu halten, den wir nun schon seit
vielen Jahren genießen und beschäftigt Mitarbeiter mit dem Mut, neue Wege in der
Fahrzeugindustrie einzuschlagen.
Der Beweis dafür ist das Auto des Jahres 2001!
© by Jürgen Schütz